e-Learning Quiz


e-Learning Quiz: Relikt aus alten Tagen oder sinnvolles e-Didaktik-Tool?

Das e-Learning Quiz gehört zum Standardrepertoire des e-Learnings. Aber ist ein klassisches Frage-Antwort-Szenario überhaupt noch zielführend? Wir meinen: Ja, aber.

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts nahm der Quiz-Boom seinen Anfang. In allen Medien – Radio, Fernsehen und später auch auf dem Smartphone – wurde und wird gequizzt, was das Zeug hält. Auch im e-Learning setzt man seit dem Aufschwung des digitalen Lernens in den 1990er Jahren auf e-Learning Quiz, die in der Regel in Form von Single-Choice-, Multiple-Choice- oder Drag-and-Drop-Aufgaben daherkommen. Meist finden sich diese Aufgaben am Ende des e-Learnings und erinnern ein wenig an den Theorieteil der Führerscheinprüfung: Man lernt Dinge auswendig und versucht sich so oft an den Fragen, bis man schlussendlich besteht. Wahrscheinlich können Sie sich denken, dass wir als e-Learning Anbieter diese Art, e-Learning Quiz einzusetzen, als wenig zielführend erachten. Das heißt aber nicht, dass wir den Einsatz komplett verteufeln. Im Gegenteil: Richtig eingebaut, kann ein e-Learning Quiz sehr wohl Sinn machen und zum Lernerfolg beitragen. Wie dieser richtige Einsatz aussieht? Dazu müssen wir ein wenig ausholen.

e-Learning Quiz in Autorentools

Etwas Grundsätzliches zu Beginn: Ein Autorentool ist ein Programm, mit dem e-Learning Kurse inhaltlich aufbereitet werden können. So gut wie alle Autorentools ermöglichen es, ein e-Learning Quiz einzubauen. Bei der Konzeption vieler e-Learning Angebote wird von dieser Funktion allerdings zu selten oder an der falschen Stelle Gebrauch gemacht. Wie bei der theoretischen Führerscheinprüfung steht die Wissensüberprüfung bei herkömmlichen e-Learnings am Ende. Lernende rauschen dann durch das gesamte e-Learning, das im schlechtestes Fall aus lauter inhalts- und designschwachen Folien besteht, und stoßen am Schluss auf ein Quiz. Dieses wiederholen sie so lange, bis sie bestehen. Der Mehrwert für Lernende wie für Unternehmen hält sich in Grenzen. Dabei bieten Autorentools auch die (bessere) Möglichkeit, Wissensüberprüfungen während des eigentlichen Lernens einzubauen. Teilt man den Lerninhalt in mehrere Kapitel auf, kann pro Kapitel ein eigener Quiz-Block eingebaut werden. Eine Herangehensweise, die an eine gut aufbereitete Präsenzschulung erinnert: Professionelle Trainerinnen und Trainer knüpfen Fragen oder Übungen immer an einzelne Wissensabschnitte und überprüfen so laufend den Lernfortschritt der Teilnehmenden. Im e-Learning gehört diese scheibchenweise Wissensüberprüfung leider nicht zum Standard. Dabei würde gerade diese Art, ein e-Learning Quiz einzusetzen, den Mehrwehrt für Lernende sowie Unternehmen bringen. Lassen Sie uns unsere Argumentation mit einem Beispiel untermauern.

e-Learning Quiz – ein Gedankenspiel

Nehmen wir an, Sie erstellen eine Vertriebsschulung. In erster Linie möchten Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das zu verkaufende Produkt näherbringen. Außerdem gehen Sie auf die Produkte der Konkurrenz ein. Im letzten Abschnitt üben die Lernenden typische Verkaufsgespräche mithilfe fiktiver Kundenanfragen. Ein herkömmliches e-Learning Angebot würde folgende Kapitel aufweisen:

  • Details und Erläuterungen zum Produkt
  • Informationen zur Konkurrenz
  • Verkaufsgespräche/Kundenanfragen
  • e-Learning Quiz

In einem herkömmlichen e-Learning wären alle Kapitel theorielastig und kämen in der Regel als Folienkonvolut daher. In diesem Fall erfüllt das Quiz, dessen Fragen sich an den theoretischen Inputs entlanghangeln, eine Alibifunktion: Es soll Interaktivität suggerieren. Wie Sie sich vielleicht denken können, hat das wenig mit gut gemachtem e-Learning zu tun. Professionelles e-Learning weist eine Vielzahl interaktiver Elemente auf und macht Stärken und Schwächen der Teilnehmenden schon während des Lernens sichtbar. Lassen Sie uns das wieder anhand unseres Beispiels erläutern.

Statt eines Quiz am Ende können Fragen beziehungsweise Übungen zwischen den einzelnen Kapiteln eingebaut werden. Das hat mehrere Vorteile: Einerseits verliert die Wissensüberprüfung dadurch den typischen Prüfungscharakter. Andererseits werden Stärken und Wissensdefizite gezielt aufgedeckt. Eine Mitarbeiterin, die in der Produktentwicklung tätig war und jetzt in den Vertrieb gewechselt hat, wird wahrscheinlich alle Fragen zum Produkt beantworten können, könnte aber beispielsweise im Sales-Teil Defizite aufweisen. Das zeigt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche Inhalte noch intensiver trainiert werden müssen. Lernende wissen, wo sie stehen, und können einzelne Themen gezielt üben. Wurden alle Quiz-Blöcke der einzelnen Kapitel positiv absolviert, kann das abschließende e-Learning Quiz im Lernmanagement-System (LMS) freigeschaltet werden. Anders als bei der herkömmlichen Herangehensweise, die die Wissensüberprüfung nicht an Inhaltsbereiche knüpft, dient das e-Learning Quiz hier dazu, Wissen zu festigen, das bereits durch Quiz-Blöcke in den einzelnen Kapiteln trainiert wurde.

e-Learning Quiz: Unser Fazit

Lernende brauchen Feedback, um Wissen erfolgreich zu festigen und besser zu werden. Wie in unserem Beispiel beschrieben, ist ein e-Learning Quiz, das mithilfe eines Autorentools eingebaut wurde, eine effektive Möglichkeit, individuelle Reportings für die Lernenden zu ermöglichen. Über das abschließende Quiz im LMS erhält auch das Unternehmen wichtige Daten, die für die Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildung und die Qualitätskontrolle im e-Learning zentral sind.

Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden, sich vor Beginn der e-Learning Konzeption ausgiebig mit den Einsatzmöglichkeiten eines e-Learning Quiz auseinanderzusetzen. Als erfahrener e-Learning Anbieter stehen wir bei Fragen jederzeit zur Verfügung und unterstützen bei der Implementierung von e-Learning Quiz und weiteren Tools aus dem vielseitigen Werkzeugkasten der e-Didaktik.