e-Learning Didaktik
e-Learning Didaktik: Ein Crashkurs
Wir tauchen in die Welt der e-Learning Didaktik ein und zeigen, warum eine fundierte e-didaktische Konzeption unerlässlich für erfolgreiches e-Learning ist.
Jaja, die liebe Didaktik. Die Wissenschaft vom (erfolgreichen) Lehren und Lernen hat uns schon des Öfteren beschäftigt. In vergangenen Blogposts haben wir uns bereits intensiv mit der Funktion von e-Didaktik oder der Didaktik in der Erwachsenenbildung auseinandergesetzt. Diesmal führt uns unsere Reise erneut ins didaktische Universum des digitalen Lernens. Konkret geht es darum, wie e-Learning Didaktik von der Theorie in die Praxis transferiert werden kann. Wie können gute digitale Lernumgebungen geschaffen werden? Welche Schritte weist ein Konzeptionsprozess auf? Welche unterschiedlichen theoretischen Zugänge zu e-Learning Didaktik gibt es? Wir haben recherchiert und die folgenden Antworten gefunden.
Grundlegendes zur e-Learning Didaktik
e-Learning Didaktik (auch e-Didaktik oder Online-Didaktik) beschäftigt sich mit digitalen Lehr-/Lernprozessen, genauer gesagt mit dem Gelingen dieser Prozesse. Die Basis für alle e-didaktischen Überlegungen bildet die Grundannahme, dass es nicht reicht, Wissen zur Verfügung zu stellen, das sich Lernende selbstständig aneignen. Vielmehr geht es um die Gestaltung von digitalen Lernumgebungen, die ein erfolgreiches Lernen ermöglichen. Zur Gestaltung dieser Lernumgebungen wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel geforscht. Und wie so oft in der Wissenschaft, vertreten einzelne Denkrichtungen auch in der e-Learning Didaktik unterschiedliche Zugänge und schwören auf unterschiedliche Modelle. Um Ihnen einen ersten Grundüberblick zu verschaffen, stellen wir Ihnen mit dem ADDIE-Modell einen e-didaktischen Klassiker vor.
ADDIE: e-Learning Didaktik meets Instruktionsdesign
Eines der bekanntesten Modell für die e-didaktische Konzeption von e-Learning Angeboten ist das ADDIE-Modell. Dieses stammt aus dem Instruktionsdesign (auch Instructional Design oder didaktisches Design), das sich mit der systematischen Planung und Konzeption von Lernumgebungen und -materialien beschäftigt und auf Basis der Überlegungen Robert Gagnés in den USA entwickelt wurde. ADDIE ist ein Akronym. Jeder Buchstabe steht für eine der fünf Phasen des Modells: A(nalyze), D(esign), D(evelop), I(mplement) und E(valuate). Bestimmt werden Sie die klassischen Schritte von Konzeptionsprozessen erkannt haben, wie sie auch im Marketing oder im Projektmanagement vorkommen. Lassen Sie uns diese einzelnen Schritte nun ein wenig genauer untersuchen und zeigen, wie e-Learning Didaktik in der Praxis funktioniert:
A: Analysieren
Am Beginn eines e-didaktischen Konzeptionsprozesses steht eine fundierte Analyse der jeweiligen Bedingungen. Zuallererst muss noch einmal erhoben werden, ob e-Learning im konkreten Fall Sinn macht oder ob das Bildungsproblem anderweitig, zum Beispiel in Form einer Präsenzschulung, besser gelöst werden kann. Ist die Entscheidung zugunsten von e-Learning ausgegangen, folgt eine ausgiebige Zielgruppenanalyse. Je genauer die Lernenden, ihre Bedürfnisse und die gewünschten Lerninhalte anfangs analysiert werden, desto größer ist später der Lernerfolg.
D: Designen
Auf Basis der Analyse werden die Lerninhalte angeordnet und zu einer schlüssigen Geschichte verknüpft. Es wird festgelegt, welche Medien wie eingesetzt werden und welche Ressourcen dafür notwendig sind. Wichtigstes Werkzeug in dieser Phase ist das Storyboard, eine Art Drehbuch für den Aufbau der digitalen Lernumgebung. Auf Basis dieses Drehbuchs entsteht dann ein erster Prototyp.
D: Entwickeln
Nun geht es an die Erstellung des e-Learning Angebots. In dieser Phase werden konkrete Inhalte wie Medienformate, Texte oder interaktive Elemente entwickelt, erstellt und zusammengefügt. Anschließend erfolgt ein Test, um etwaige Fehler oder Schwachstellen erkennen und ausmerzen zu können.
I: Umsetzen
In dieser Phase wird das entwickelte e-Learning Angebot endgültig mit Lernenden geteilt. Das kann entweder über das Hochladen im Internet, zum Beispiel bei MOOCs, oder mithilfe eines Lernmanagement-Systems (LMS) geschehen.
E: Evaluieren
Am Ende des Konzeptionsprozesses in der e-Learning Didaktik geht es darum, Antworten auf folgende Fragen zu finden: Erfüllt das e-Learning Angebot seinen Zweck? Wurden die Erwartung der Lernenden und des anbietenden Unternehmens gleichermaßen erfüllt? Welche Verbesserungsvorschläge gibt es? Auf Basis dieser Antworten kann dann ein entsprechendes Nachjustieren erfolgen.
Wir halten fest: Das ADDIE-Modell bietet mit seinen fünf Schritten ein solides, leicht verständliches Grundgerüst für die e-didaktische Konzeption. Angemerkt werden muss aber, dass es daneben eine Vielzahl anderer Modelle gibt, die von anderen Grundannahmen ausgehen. Zu nennen wäre hier beispielsweise ein konstruktivistisch-bildungsdidaktisch motivierter Zugang, wie ihn Kergel/Heidekamp-Kergel vertreten. Sie legen eine e-didaktischen Kriterien-Checkliste vor, deren Analyseraster nicht aus Schritten, sondern konstruktivistischen, konnektivistischen und bildungsorientierten Kriterien besteht, die Lernumgebungen erfüllen sollten.
Wir bei skillbest orientieren uns in unserer Konzeption grob an den Schritten des ADDIE-Modells, haben aber unseren ganz eigenen Weg in der e-Learning Didaktik gefunden. Lesen Sie selbst.