Lebenslanges Lernen


Lebenslanges Lernen: Don't Stop Learning

Wer rastet, der rostet. Wer aufhört zu lernen, der auch. Lebenslanges Lernen ist unverzichtbar, um in Beruf und Gesellschaft mithalten zu können. Wir erklären, was man unter dem Begriff genau versteht und worin die Chancen für Mensch und Unternehmen liegen.

Endlich: Die Schule/Uni ist vorbei, jetzt gehört das ständige Lernen der Vergangenheit an.

Während unsere Großeltern mit dieser Devise vielleicht noch durchgekommen sind, war das bei unseren Eltern schon nicht mehr der Fall. Sie wurden im Lauf ihres Berufslebens des Öfteren aufgefordert, zu lernen. Unserer Generation ist das ständige Lernen sowieso in Fleisch und Blut übergegangen. Hat man den Master erst einmal in der Tasche, fängt die längste Lernphase unseres Lebens gerade erst an. Wir lernen Sprachen, während wir mit der U-Bahn unterwegs sind, frischen unser Wissen beim Laufen mit einem Podcast auf und melden uns regelmäßig für Aus- und Weiterbildungen an. Ach ja, und darf’s vielleicht noch ein MBA oder ein Lehrgang zum Drüberstreuen sein? Ja, wir alle sind lebenslange Lerner:innen. Und das ist auch gut so, schließlich ist lebenslanges Lernen (LLL) essentiell, wenn es darum geht, beruflich wie gesellschaftlich mitzuhalten und voranzukommen. Aber das ist nicht der einzige Vorteil von lebenslangem Lernen. Bevor wir uns diese Vorteile im Detail ansehen, werfen wir einen Blick auf die Definition des Begriffs „lebenslanges Lernen“.

Das ist lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen, lebensbegleitendes Lernen, lifelong learning, recurrent education: Die Liste der Begriffe, die die Lernbereitschaft vom Kindes- bis zum Greisenalter meinen, ist lang und undurchsichtig. In der EU hat man sich weitgehend auf den Begriff „lebenslanges Lernen“ geeinigt. „Lebensbegleitendes Lernen“ wird (vor allem in Österreich) synonym dazu verwendet. Nach der EU-Definition meint lebenslanges Lernen „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen, bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“. Die Definition ist sehr breit gefasst und schließt nicht nur „offizielles“ Lernen an Schulen, Hochschulen oder Weiterbildungsinstituten ein, sondern auch informelle Lernaktivitäten, wie zum Beispiel einen Online-Sprachkurs oder einen Wissens-Podcast. Um die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten von EU-Bürger:innen zu messen, wurde der Strukturindikator „Lebenslanges Lernen“ entwickelt. Laut Statistik Austria liegt dieser für das Jahr 2021 bei 14,6 % (fast 3 Prozentpunkte mehr als noch 2020). Das bedeutet konkret, dass fast 15 % der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren in den letzten vier Wochen vor der Befragung an einer Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben. In der Altersgruppe 15–74 sind es immerhin rund 10 %. Wie die Zahlen zeigen, sind Frauen etwas weiterbildungsaffiner als Männer.

Lebenslanges Lernen: Die Vorteile

Wir halten fest: Mehr als jede:r Zehnte lernt regelmäßig – Tendenz steigend. Das ist auch gut so, schließlich ist lebenslanges Lernen heute eine wesentliche Voraussetzung, um auf der Karriereleiter weiter nach oben klettern zu können. Wer bereit ist, ständig Neues zu lernen und seine Fähigkeiten zu verbessern, ist all jenen, die – lerntechnisch zumindest – stehen bleiben, gegenüber im Vorteil. Der Effekt von lebenslangem Lernen wird später oftmals auf Gehaltszetteln ersichtlich. Außerdem ist LLL ein potentieller Booster für Selbstmotivation und Selbstverwirklichung. Lernen kann als Gegengewicht zum beruflichen und/oder privaten Alltag fungieren und Menschen dabei helfen, Talente zu entdecken und zu fördern. LLL kann also auch wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung sein. Studien zeigen außerdem, dass LLL dabei unterstützen kann, Demenz vorzubeugen. Wer nicht nur für sich, sondern in Gruppen oder an Hochschulen lernt, vergrößert ganz automatisch sein Netzwerk. Auch das kann sich im späteren Leben – im wahrsten Sinne des Wortes – bezahlt machen.

Lebenslanges Lernen in Unternehmen

Unternehmen kommen am Thema „lebenslanges Lernen“ nicht vorbei. Es reicht nicht mehr, Mitarbeiter:innen beim Berufseinstieg in einen mehrwöchigen Kurs zu schicken. Gerade im Unternehmenskontext muss Lernen zum selbstverständlichen Dauerthema werden. Die Betonung liegt hier auf „Dauer“. Technologien und ganze Branchen entwickeln sich rasend schnell weiter, die Digitalisierung schreitet voran. Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch, dass sich auch Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen weiterentwickeln müssen. Wenn Unternehmen das rechtzeitig erkennen und lebenslanges Lernen Teil ihrer Unternehmenskultur werden lassen, haben sie einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber all jenen, die Aus- und Weiterbildung als notwendiges Übel betrachten. Gerade weil Unternehmen erheblich davon profitieren können, wenn ihre Mitarbeiter:innen Neues lernen, müssen sie auch ihren Beitrag dazu leisten. Es braucht nämlich beides: motivierte Mitarbeiter:innen, die lernen wollen, und Unternehmen, die entsprechende Lernumgebungen schaffen. Im besten Fall sind diese Lernumgebungen digitale Räume. Denn: e-Learning bietet Unternehmen die perfekte Möglichkeit, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu etablieren. e-Learning bringt drei Vorteile mit sich, die Grundvoraussetzungen für LLL sind: Flexibilität, Selbstbestimmtheit und die gezielte Ansprache von Motivationsfaktoren. Wenn LLL funktionieren soll, muss es zeit- und ortsunabhängig möglich sein. Mitarbeiter:innen sollen dann lernen können, wenn es für sie am besten ist. e-Learning macht das möglich. Die entsprechenden digitalen Schulungen sind dauerhaft verfügbar und können – Stichwort Mobile Learning – auch via Smartphone und Tablet abgerufen werden. Außerdem fördert e-Learning selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen. Mitarbeiter:innen lernen lieber, wenn sie Tempo und Inhalte selbst bestimmen können. Und last but not least: Mittels e-Learning können gezielt Motivationsfaktoren angesprochen werden. Herausforderungen, Zeitlimits, Belohnungen oder ein direktes Feedback sorgen dafür, dass Lernende am Ball bleiben und sich fokussiert mit Lerninhalten auseinandersetzen.

Die gute Nachricht zum Schluss: Bei jüngeren Mitarbeiter:innen müssen Unternehmen nicht groß Werbung für das Thema lebenslanges Lernen machen. Für die Generationen Y und Z ist es selbstverständlich, sich ständig weiterzubilden. Wie die jungen Menschen, die aktuell den Arbeitsmarkt aufmischen, so ticken, haben wir uns in einem eigenen Blogpost angesehen.